Wo und wie kann man daytraden? – Eine praxisbezogene Erklärung für Anfänger

Bezüglich Daytrading gibt es  bei Anfängern meist Unklarheiten, da eine Differenzierung der verschiedenen Möglichkeiten zum Daytrading, nämlich der einsetzbaren Finanzinstrumente, oft nicht vorgenommen wird. Zum Beispiel konzentrieren wir uns auf dieser Website auf das Daytrading mit CFDs (Differenzkontrakte), da das auch mit geringem Kapital möglich ist und so jeder dieser Tradingvariante frönen kann. Allerdings weisen wir nun auch nicht bei jeder Gelegenheit darauf hin und sprechen einfach von „Daytrading“. So bezeichnet auch der federführende Begriff unserer Website „Daytrading Broker“ konkret Online Broker bei denen man mit CFDs handeln kann, da diese in erster Linie zum Daytrading genutzt werden.
Wo die Unterschiede liegen und wie man mit verschiedenen Finanzinstrumenten Daytrading betreiben kann, möchten wir in diesem Artikel klären, damit sich Anfänger ein Bild der verschiedenen Möglichkeiten machen können und über die wichtigsten Unterschiede Bescheid wissen.

Grundsätzliche Unterscheidung der Finanzinstrumente

Zunächst wollen wir eine grundsätzliche Unterscheidung vornehmen: So gibt es das Daytrading im herkömmlichen Sinne an der Börse, aber auch das Daytrading mit gehebelten Finanzinstrumenten, das weniger Eigenkapital voraussetzt, wobei hier entweder mit realen Werten gehandelt, oder lediglich auf Kursentwicklungen spekuliert wird, was außerbörslich geschieht.
Die Voraussetzungen, Vor- und Nachteile, sowie Beispiele für diese Daytrading-Möglichkeiten, werden wir uns jetzt etwas genauer ansehen.

Daytrading an der Börse im herkömmlichen Sinne

Das ureigene Daytrading findet an der Börse statt und beschreibt das Kaufen und Verkaufen eines Werts, wie Aktien, innerhalb eines Handelstages; in der Praxis spricht man aber auch noch von Daytrading, wenn man einen Wert für ein paar Tage hält.
Das Problem, das sich hierbei für viele stellt ist, dass dafür natürlich sehr viel Eigenkapital nötig ist, da ansonsten die oft kleinen Kursbewegungen nicht profitabel sind. Davon abgesehen sind manche Aktien, wie beispielsweise Google (Alphabet Inc) an sich schon sehr teuer und so bräuchte man beim heutigen Stand etwa 1.450€ nur um eine einzige Aktie erwerben zu können. In Vorausschau des Vergleichs mit anderen Finanzinstrumenten, die wir uns noch ansehen werden, ist es hier natürlich so, dass man tatsächlich für sein Geld etwas, nämlich Firmenanteile, erwirbt. Das führt aber auch zu der Problemstellung, dass man nur kaufen kann, was angeboten wird und nur verkaufen kann, wenn man auch einen Käufer hat. Das kann oft bei der Orderausführung relevant sein, da man nicht immer den Kurs erhält, den man eigentlich angepeilt hat (siehe dazu unseren Artikel Die 4 wichtigsten Order-Arten: Unterschiede zwischen Börsenhandel und CFDs).
Natürlich kann man bei dieser Art des Daytradings nicht mehr verlieren, als man eingesetzt hat und ein Totalverlust ist eher unwahrscheinlich, da der Börsenkurs ja auf 0 sinken müsste, allerdings agiert man mit hohen Summen, bei denen auch ein Teilverlust viele schmerzlich treffen würde. Daytraden bzw. Traden im Allgemeinen sollte man aber nur mit Geld, dessen Verlust einem nichts ausmacht! Aus diesem Grund ist Daytrading eben auch nicht für jeden etwas.
Man darf auch nicht vergessen, dass beim Handel an der Börse teils hohe Ordergebühren anfallen, die wettgemacht werden müssen, um in der Gewinnzone zu landen. Da es beim Daytrading in der Natur der Sache liegt, dass vermehrt Orders abgesetzt werden, können sich diese schnell summieren, weswegen es auch wenig Sinn macht mit kleinen Beträgen zu handeln, da ja zumeist ein Fixbetrag pro Order durch den Online Broker verrechnet wird und man für großes Tradingvolumen dasselbe bezahlt wie bei geringem Tradingvolumen.
Wer Daytrading betreiben möchte, ohne dass ihm sehr viel Kapital zur Verfügung steht, der hat die Möglichkeit auf gehebelte Finanzinstrumente auszuweichen, die wir uns jetzt genauer ansehen.

Daytraden mit gehebelten Finanzinstrumenten

Auch bei den gehebelten Finanzinstrumente können wir eine Unterscheidung vornehmen, nämlich zwischen solchen mit denen man an der Börse handelt und solchen, mit denen der Handel außerbörslich stattfindet und man lediglich auf Grundlage der Börsenkurse spekuliert. Ein Hebel ist dazu da, um das eigentlich einsetzte Kapital zu vervielfachen, oder, von der anderen Seite her betrachtet, um nur einen Bruchteil des tatsächlichen Tradingvolumens selbst aufbringen zu müssen.

Außerbörsliches Daytrading auf Grundlage von Börsenkursen mit CFDs

Hier sind wir in jenem Bereich, auf den wir uns spezialisiert haben, nämlich das Daytrading mit CFD (Differenzkontrakte).
Dabei handelt man nicht direkt an der Börse, soll heißen, man kauft nicht tatsächlich Werte wie Firmenanteile (Aktien), sondern schließt mit dem CFD Broker einen Vertrag über die Kursentwicklung eines Werts, also einen Contract For Difference. Das ist schon mit sehr wenig Eigenkapital möglich. Das Narrativ ist zwar, dass Anfängern davon abgeraten wird mit CFDs zu handeln, weil eben Hebel zum Einsatz kommen und die natürlich auch das Risiko auf schnelle Verluste erhöhen, allerdings ist es für Anfänger oft der erste Berührungspunkt mit Daytrading (mehr dazu im Artikel Welcher ist der beste Broker für Anfänger?). Da mittlerweile ja auch seit 2018 die Nachschusspflicht für Privatanleger in der EU verboten ist, haben CFDs viel von ihrem Schrecken verloren.
Die großen Vorteile von CFDs für Privatanleger sind, neben dem Umstand, dass man auf so ziemlich alle Werte (Aktien, Währungen, Rohstoffe, Kryptowährungen, Indizes, ETFs) spekulieren kann, die einen Börsenkurs haben wie man das möchte (auch auf fallende Kurse), die folgenden:

  • Der Handel ist schon mit wenig Kapital möglich (100€ und weniger)
  • Der tatsächliche Preis für Kauf und Verkauf werden nicht von vorhandenem Angebot bzw. Abnehmer bestimmt
  • Die Kosten sind für das Daytrading optimiert (normalerweise Spreads)
  • Verlust-Stopps können, wenn gewünscht (kostenpflichtige Option), garantiert werden

Dem gegenüber stehen aus unserer Sicht folgende Nachteile:

  • Man erwirbt keine tatsächlichen Werte (was für Spekulanten, wie wir noch sehen werden, auch ein Vorteil sein kann 🙂 )
  • Man ist vom CFD Broker abhängig (Stichwort: Insolvenz)
  • Begrenztes Tradingvolumen
  • Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich

Wenn man sich für das Daytrading mit CFDs entscheidet, dann ist es ganz wichtig, dass man einen vertrauenswürdigen Anbieter nutzt, der einer europäischen Aufsichtsbehörde untersteht. Dabei sollten Kundengelder, getrennt vom Vermögen des CFD Brokers auf Konten gehalten werden, damit im Falle einer Insolvenz, das Guthaben in den Accounts der Kunden ohne Probleme ausgezahlt werden kann. In unserem CFD Broker Tests findet ihr im Übrigen ausschließlich Anbieter, die schon viele Jahre auf dem Markt sind und alle wichtigen Voraussetzungen erfüllen: Daytrading Broker

Vor- und Nachteile der CFDs erklärt

Wir wollen an dieser Stelle noch einmal genauer auf die Vor- und Nachteile von CFDs eingehen, da die vorangegangene Aufzählung wahrscheinlich für Anfänger im Trading allein nicht wirklich hilfreich ist.

Vorteile:

1. Mit CFDs hat man die Möglichkeit auf so ziemlich alles zu spekulieren was einen Börsenkurs hat und dabei nicht nur auf steigende Kurse, sondern eben auch auf fallende.
2. Durch CFDs kann man schon mit sehr wenig Kapital Daytrading betreiben, was es eben für Anfänger einfach macht einen Einstieg zu schaffen.
3. Beim herkömmlichen Daytrading (bzw. Börsenhandel im Allgemeinen) ist man ja darauf angewiesen, dass man für das, was man zu einem bestimmten Preis kaufen möchte auch einen Anbieter hat und einen Abnehmer, wenn man zu einem Preis verkaufen möchte. Das Problem gibt es beim Daytrading mit CFDs nicht, da man ja nur einen Vertrag mit dem CFD Broker schließt.  Zu welchem Zeitpunkt man diesen eingeht und wann man aus diesem aussteigt, ist eben nicht von einem Anbieter und einem Abnehmer abhängig.
4. Die Kosten für CFDs sind für das Daytrading optimiert, das bedeutet, dass diese normalerweise in Form vom Spreads berechnet werden, also abhängig vom Tradingvolumen einer eröffneten Position sind. Damit hat man hier keine Nachteile, wenn man eine Vielzahl von kleinen Trades durchführt, was ja beim Daytrading, aber vor allem beim Intraday Trading, üblich ist.
5. Da man nicht tatsächlich mit Werten handelt, sondern nur auf deren Kurs spekuliert, kann der CFD Broker beispielsweise auch den Ausstieg bei einem genauen Kurs garantieren; auch wenn sich der Börsenkurs rasant ins Negative entwickeln sollte. Das ist beim Handel an der Börse leider nicht immer möglich, was besonders problematisch sein kann, wenn eben Hebel zum Einsatz kommen.

Nachteile:

CFD auf Google Aktie
CFD auf Google Aktie (Alphabet Inc), Hebel 1:5

1./2. Beim Daytrading mit CFDs erwirbt man keine echten Werte wie Firmenanteile (Aktien), sondern spekuliert nur gegen den CFD Broker auf den Kurs. Das heißt, wenn der CFD Broker zahlungsunfähig ist, hat man nichts außer einer Forderung gegen ihn. So gesehen ist das sicher ein Nachteil (deswegen immer einen seriösen CFD Broker wählen und sich nicht von supergünstigen Konditionen verleiten lassen). Es hat aber auch Vorteile, weil es nicht passieren kann, dass auf einmal 100 Barrel Rohöl in eurem Vorgarten stehen, solltet ihr euch bei einem Termingeschäft (Future) verspekuliert haben (dazu unten mehr).
3. Weiter setzt der CFD Broker natürlich Grenzen mit wie viel Geld man auf einen Kurs spekulieren kann. Nehmen wir die Google Aktien (Alphabet Inc.) wieder als Beispiel, so könnte man maximal einen CFD auf 10 Aktien handeln. Das wäre ein Tradingvolumen von rund 14.500€. Der maximale Hebel von Aktien ist für Privatanleger 1:5, was bedeutet, dass man ein fünftel davon, also rund 2.900€ selbst aufbringen müsste, um diese Position zu eröffnen (siehe Bild). Der maximale Hebel ist bei CFDs übrigens für Privatanleger im Bereich Forex, also dem Handel mit Währungspaaren, zu finden und beträgt 1:30. Eine Auflistung der maximalen Hebelgrößen und genauere Erklärungen dazu, könnt ihr in unserem Artikel Risiken beim Daytrading mit CFDs finden.
4. Zu guter Letzt sollte man sich auch bewusst sein, dass man durch die Hebel ja mit mehr Geld handelt als man eigentlich zur Verfügung hat. Dadurch kann es passieren, dass man auch, sollte sich der Kurs demensprechend negativ entwickeln, das gesamte, eingesetzte Kapital verlieren kann. Darüber hinaus zu verlieren ist aber seit 2017 bzw. 2018 nicht mehr möglich, da die schon weiter oben erwähnte Nachschusspflicht in der EU für Privatanleger verboten wurde.

Wenn ihr den Handel mit CFDs einfach einmal ohne Risiko und Verpflichtungen ausprobieren wollte, dann dürfen wir euch das CFD Demokonto von Plus500 ans Herz legen, weil es völlig reale Bedingungen mit allen aktuellen Börsenkursen und Funktionen bietet. Außerdem ist es sehr schnell, in gerade einmal 15 Sekunden, ohne Angabe irgendwelcher persönlicher Daten nutzbar. Einfach auf der Website von Plus500 auf „Gratis-Demo probieren“ klicken, eine E-Mail-Adresse und ein Passwort als Login-Daten eingeben und schon kann es losgehen!

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Daytrading an der Börse mit Hebeln

Ein Finanzinstrument bei dem man mit Hebeln agiert und reale Werte handelt, stellen sogenannte Futures dar. Auch diese werden in erster Linie zum Daytrading verwendet und leider auch immer öfter von Anfängern. Während man bei CFDs sagt, dass diese nicht für Anfänger geeignet sind, sie sich de facto aber als Einstieg ins Daytrading etabliert haben, weil die konkreten Risiken für Privatanleger mittlerweile sehr klar kommuniziert werden, sind Futures etwas mit dem auch eigentlich erfahrener Trader plötzlich vor dem Nichts stehen können. Damit ist nicht gemeint, dass man nur sein ganzes Geld verlieren kann, sondern auch sein ganzes Eigentum und sich darüber hinaus auch noch hoch verschuldet. Futures sind NICHTS für Hobbytrader, ebenso wenig wie für die meisten „erfahrenen“ Trader, denn auch diese weinten bittere Tränen als der Ölpreis plötzlich unter einen Preis von 0$ sank, ein Szenario dessen mögliches Auftreten vielen gar nicht bewusst war, obwohl sie „erfahren“ waren. Da bestätigt sich aber wieder die Weisheit: Wenn du ein Finanzinstrument nicht vollkommen verstehst, dann handle nicht damit!
Bevor wir uns aber ansehen worum es beim Daytrading mit Futures geht, möchten wir eine Frage vorab beantworten, welche sich möglicherweise dem einen oder anderen aufdrängt:
Viele Futures sind ja nur für professionelle Trader erlaubt; wie sollte also ein Anfänger damit handeln können?
Die Antwort ist hier in der Definition eines „professionellen Traders“ zu finden. Wie wird man von seinem Online Broker als professioneller Trader eingestuft? Durch die Beantwortung einiger Fragen! Werden die gemachten Angaben überprüft? Nö, normalerweise nicht! –> Herzlichen Glückwunsch; Sie sind jetzt ein professioneller Trader! 🙂 (Ganz so einfach ist es dann meist nicht, aber so ziemlich jeder Anfänger kann relativ rasch als professioneller Trader eingestuft werden)

Daytrading mit Futures

Bis jetzt wissen wir, dass Futures risikoreich sind und mit Hebeln gehandelt werden, doch was genau kann man sich darunter eigentlich vorstellen. Wie die Übersetzung von „Future“, also „Zukunft“, schon andeutet, geht es um Zukünftiges. Man schließt bei Futures ein Termingeschäft ab, wodurch man einen realen Wert, seien es Rohstoffe wie Kaffee, Rohöl, Gold aber auch Finanzwerte wie DAX Futures (FDAX) zu einem gewissen Termin, zu einem gewissen Preis in der Zukunft gekauft und auch geliefert werden!
Man sichert sich also jetzt einen gewissen Wert, zu einer gewissen Menge, zu einer gewissen Qualität und zu einem gewissen Preis. Wenn der Preis bis dahin steigt, hat man Glück, weil man ja dann günstig eingekauft hat und teurer weiterverkaufen kann. So eben die Theorie. In der Praxis will man das Zeug ja aber gar nicht geliefert bekommen, sondern nur mit dem steigenden Preis einen Gewinn machen. So findet an den Terminbörsen normalerweise kein Realtausch statt (nur etwa 3%), sondern es werden diese Futures vor dem Fälligkeitsdatum durch ein Gegengeschäft glattgestellt. Wenn das allerdings nicht geschieht, dann kann man sich über 50 Tonnen Kaffee in seinem Vorgarten freuen und natürlich über die Forderung des restlichen Betrags, da man ja nur (Hebel) einen Vorschuss / eine Sicherheitsleistung hinterlegt hat.
Um Futures aber ausführlicher zu behandeln, haben wir einen eigenen Artikel vorgesehen, den wir, sobald er online ist hier verlinken werden: Futures – Für Anfänger im Daytrading erklärt

Fazit

Wenn es um Daytrading geht, dann sind unserer Ansicht nach CFDs die erste Wahl, weil der Einstieg mit relativ wenig Eigenkapital möglich ist. Wenn man sich bezüglich Differenzkontrakte schlau macht, dann wird Anfängern im Trading davon abgeraten mit CFDs zu handeln; das liegt aber nicht an den CFDs, sondern an der eingesetzten Hebelwirkung im Allgemeinen. Daytrading selbst ist nicht für Anfänger im Trading geeignet, allerdings muss man ja irgendwie in der Materie Fußfassen, um Erfahrungen sammeln zu können und dafür eignen sich eben CFDs sehr gut.
Der beste Tipp, den wir euch diesbezüglich geben können ist, dass ihr so lange in einem Demokonto handelt, bis ihr euch nicht nur mit Differenzkontrakten und deren Handhabung vertraut gemacht habt, sondern ihr eure Bilanz dauerhaft in den positiven Zahlen halten könnt. Erst dann solltet ihr einen Wechsel auf den Echtgeldhandel in Betracht ziehen!

Unsere Empfehlung: Das Demokonto von Plus500
Zur Website von Plus500

 

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