Nachdem Elon Musk bzw. Tesla massiv in Kryptowährungen, genauer gesagt in Bitcoin, investiert hat, schoss der Kurs im Februar 2021 auf ein neues Hoch. Angespornt dadurch sind viele, wie immer zumeist Neulinge oder Anfänger im Trading, versucht auf die volatilen Kurse der Kryptowährungen zu spekulieren; immerhin sind Bewegungen von 100% und mehr immer im Bereich des Möglichen.
Daytrading mit Kryptowährungen erfreut sich also zunehmender Beliebtheit. Doch gibt es denn tatsächlich Vorteile, die den Boom rechtfertigen würden oder sollte man lieber die Finger davon lassen?
Im Folgenden wollen wir mit euch teilen, was wir über das Daytrading mit Kryptowährungen denken und warum wir das tun. Natürlich handelt es sich dabei nur um unsere persönliche Einschätzung; es soll sich also niemand auf den Schlips getreten fühlen, weil er denkt, dass das Geschriebene in Stein gemeißelt sei!
Der Zweck einer Kryptowährung – Theorie vs. Praxis
Bevor wir konkret über das Daytrading mit Kryptowährungen sprechen, möchten wir den eigentlichen Zweck einer Kryptowährung erläutern, damit wir diesbezüglichen auf dem gleichen Stand sind.
In der Theorie ist eine Kryptowährung eine dezentrale, sich selbst regulierende, anonyme, digitale Währung. Im Sinne einer Währung bzw. Geldes, sollte sie also dazu dienen Dingen einen in Zahlen ausgedrückten Wert beizumessen, damit sie für diesen Betrag getauscht werden können. So soll eine Kryptowährung wie Geld im Allgemeinen ein zwischengeschaltetes Tauschmittel darstellen, damit wir nicht Äpfel gegen Birnen oder Arbeitsleistung tauschen müssen und das unter den oben genannten Vorteilen (dezentral, selbst regulierend, anonym, digital). Das zumindest die Theorie.
Wie sieht es aber in der Praxis aus?
Mit Bitcoin bezahlt wird in erster Linie, wenn es darum geht als Käufer anonym zu bleiben, so wie das im finsteren Teil des Internets, dem „Darknet“, wichtig ist, wenn man eigentlich Illegale Gegenstände oder Leistungen erwirbt. Auch der Verkäufer hat ein Interesse anonym zu bleiben und das alles ist mit Bitcoin sehr gut möglich. Zwar gibt es auch außerhalb der Illegalität mittlerweile vereinzelt die Möglichkeit Käufe mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen zu tätigen, doch macht das eigentlich niemand der Bitcoins besitzt. Zu wertvoll empfindet man diese normalerweise, wenn man doch auch einfach den blöden Euro oder Dollar verwenden kann.
Und genau hier ergibt sich das Problem: Der Bitcoin wird nicht als tatsächliche Währung verstanden mit der Alltagsgeschäfte abgewickelt werden, sondern stellt für die meisten ein Spekulationsobjekt dar. Das führt eben auch dazu, dass der Kurs sprunghaft volatil ist, was ja eigentlich bei einer Währung nicht wünschenswert ist. Man möchte sich gewiss sein, sollte man den Bitcoin als tatsächliches Zahlungsmittel verwenden wollen, dass der Cappuccino, den man gestern im Kaffeehaus getrunken hat und den man mit der Kryptowährung bezahlt nicht auf einmal einen Gegenwert von 200€ hat. Währungen bzw. Geld sollen in ihrem Wert möglichst konstant bleiben damit diese eine breite Akzeptanz haben und alltagstauglich sind.
Wie die Wertentwicklung des Bitcoins aber weitergeht, ob sich dieser als tatsächliches Zahlungsmittel etablieren können wird und ob der sich selbst regulierende Ansatz schlussendlich zu einem konstanten Wert führt, wollen wir hier nicht debattieren, sondern uns dem Daytrading mit Kryptowährungen zuwenden.
Sind Kryptowährungen für Daytrading empfehlenswert?
Die Frage nach Kryptowährungen und Daytrading ist hier absichtlich mit einem „empfehlenswert“ formuliert und nicht mit einem „geeignet“! Warum?
Ganz einfach, weil Kryptowährungen der Definition nach sicherlich zum Daytrading geeignet sind. Immerhin sind die Kurse volatil wie kaum ein anderer. Ob sie aber auch für Daytrading zu empfehlen sind, steht auf einem ganz anderen Stern.
Das große Problem, welches sich beim Daytrading mit Kryptowährungen stellt, besteht nicht in der Volatilität, sondern in der Berechenbarkeit des Kurses. Während es im Forex Trading oft schon schwierig eine kurzfristige Entwicklung vorauszusagen, scheint es beim Daytrading mit Kryptowährungen ja fast absurd es zu versuchen. Im Daytrading geht es ja nicht darum mit einem einzelnen Top-Trade Glück zu haben, sondern durch Analyse der Charts und von marktbeeinflussenden Entwicklungen auf der Welt eine wahrscheinliche Voraussage in Bezug auf die Kursentwicklung zu ermöglichen. Bei Aktien gibt es einfach gewisse Zeitpunkte, wie z.B. die Veröffentlichung der Quartalszahlen, die man kommen sieht und worauf man sich aktiv einstellen kann. Bei Kryptowährungen gibt es meist aber nur Fragezeichen und Trader, die denken Erfahrung zu haben bezüglich wie was wahrscheinlich reagieren wird, werden regelmäßig eines Besseren belehrt. Diesbezüglich erachten wir Kryptowährungen für den traditionellen Daytrading-Ansatz eigentlich als nicht empfehlenswert.
Wie sieht es mit Intraday Trading aus?
Wenn man allerdings sehr kurzfristig agieren möchte, also mehr Richtung Intraday Trading geht, wobei ja der Fokus (fast) nur noch auf der Chartanalyse liegt, muss die Frage erneut gestellt werden, weil andere Kriterien anzulegen sind. Die Unberechenbarkeit des Kurses stellt hier nämlich kein wirkliches Problem dar, da in dieser Form, vereinfacht ausgedrückt, alle Kurse gleich „unberechenbar“ sind. Wenn man sich beispielsweise der Strategie des Scalpings bedient, dann muss man sich in erster Linie ansehen, wie die Kosten für das Trading eines Werts aussehen und wie hoch der anwendbare Hebel ist.
Und auch hier sieht es bei Kryptowährungen leider etwas schlecht aus. Wenn wir davon ausgehen, dass wir uns für die Spekulation auf den Bitcoin-Kurs CFDs bedienen, weil wir einen Hebel nutzen wollen, dann steht uns hier als Privatanleger maximal ein Hebel von 1:2 zur Verfügung. Eine Übersicht der maximalen Hebel für Privatanleger könnt ihr übrigens hier finden. Wenn wir also nicht selbst bereits sehr viel an Kapital aufbringen können, dann sieht es mit Scalping eher schlecht aus. Aber immerhin ist diesbezüglich ein kleiner Hebel besser als gar kein Hebel. Der Faktor, welcher Kryptowährungen aber für Scalping etwas disqualifiziert sind die Kosten, die bei CFDs ja als Spreads abrechnet werden. Dieser liegt beim Bitcoin bei dem CFD Broker, bei dem wir handeln, bei 0,30%, oder wenn man das in Pips (kleinste Einheit an Kursbewegung eines Werts) ausdrücken will, also 30. Zum Vergleich: Beim beliebtesten Währungspaar EUR/USD hat der Spread normalerweise eine Größe von 1 oder weniger Pips.
Hinzu kommt ein weiteres Problem bezüglich Intraday Trading: Das maximale Handelsvolumen ist bei Kryptowährungen ziemlich niedrig. Normalerweise ist bei etwa 2.500€ für Privatanleger Schluss, was der letzte Sargnagel für etwaige Ambitionen in Sachen Scalping darstellt.
Unser Fazit und Empfehlung
Wie ihr seht, halten wir eigentlich nicht viel vom Daytrading mit Kryptowährungen; zu unsicher, zu wenig planbar und von den Konditionen her nicht wirklich günstig. Wenn ihr mit Daytrading wirklich langfristig erfolgreich sein wollt, raten wir euch von den Kryptowährungen ab. Wer nur versuchen will mit einem Glückstrade einen großen Coup zu landen, kann das natürlich tun, aber wahrscheinlich ist es dafür jetzt auch schon etwas spät.
Das spiegelt allerdings nur unsere Meinung wieder. Wollt ihr selbst herausfinden, ob das Daytrading von Kryptowährungen etwas für euch ist, dann ist unsere Empfehlung das Ganze einfach mal selbst in einem kostenlosen Demokonto auszuprobieren. Dafür ans Herz legen können wir euch jenes von Plus500, übrigens der Sieger in unserem Daytrading Broker Test, weil es dauerhaft kostenlos genutzt werden kann, sowie völlig reale Bedingungen mit allen aktuellen Börsenkursen und Funktionen bietet. Außerdem ist es sehr schnell, in gerade einmal 15 Sekunden, ohne Angabe irgendwelcher persönlicher Daten nutzbar. Einfach auf der Website von Plus500 auf „Gratis-Demo probieren“ klicken, eine E-Mail-Adresse und ein Passwort als Login-Daten eingeben und schon kann es losgehen!