Beim Swing Trading handelt es sich um einen Trading-Ansatz im meist kurz- oder mittelfristigen Zeitrahmen. Er macht sich sowohl aufwärts- als auch abwärts gerichtete Kursbewegungen zunutze und kann entsprechend in Bullen-, Bären- und Seitwärtsmärkten zur Anwendung kommen. Wie die meisten modernen Trading-Strategien basiert Swing Trading auf der technischen Analyse. Das bedeutet: Wahrscheinliche Kursbewegungen in der Zukunft werden aus vergangenen Kursbewegungen abgeleitet.
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Der „Swing“ im Swing Trading
Kein Kursverlauf entspricht in der grafischen Darstellung als Chart einer geraden Linie, sondern einem mehr oder weniger ausgeprägten Zickzack-Muster. Dieses Muster lässt sich in Aufwärtsbewegungen oder Up-Swings und Abwärtsbewegungen oder Down-Swings unterteilen. Das Ziel besteht nun beim Swing Trading darin, einen möglichst großen Anteil dieser Up- und Down-Swings zu traden. Es geht allerdings ausdrücklich nicht darum, die jeweiligen Wendepunkte exakt zu treffen.
Longs und Shorts
Um einen Up-Swing zu traden, geht der Trader eine gewöhnliche Long-Position ein. Das bedeutet: Er kauft die Aktie oder einen anderen Basiswert und profitiert dann im Erfolgsfall von der steigenden Kursbewegung. Das Gegenteil ist ebenfalls möglich. Vermutet der Trader einen Down-Swing, verkauft er die Aktie leer oder „geht short“. Faktisch leiht sich der Trader beim Eröffnen einer Short-Position den Basiswert von seinem Broker und kauft ihn dann beim Schließen der Position im Erfolgsfall zu einem günstigeren Preis zurück. Die Differenz entspricht dem Gewinn.
Der Zeitrahmen beim Swing Trading
Prinzipiell gibt es keine natürliche Obergrenze oder Untergrenze für den Zeitrahmen beim Swing Trading. Der Ansatz, jeweils auf- und abwärts gerichtete Kursbewegungen zu traden, kann innerhalb eines Tages ebenso angewendet werden wie im Verlauf von vielen Monaten. Dennoch spricht man meist vom Swing Trading wenn ein mittelfristiger Zeitrahmen von einigen Tagen bis zu einigen Wochen gemeint ist.
Der Chart wird dabei meist als Drei- oder Sechsmonatschart mit Tageskerzen eingestellt. Jede Kerze entspricht also einem Tag als Handelsperiode. Swing Trading, auch wenn es nicht so genannt wird, funktioniert zum Beispiel als Daytrading auf Basis von 5- oder 10-Minuten-Kerzen und beim Trading mit langer Haltedauer auf Basis von Wochenkerzen.
Candlesticks: wertvoll für das Swing Trading
Die Kerzen im Chart, international als Candlesticks bezeichnet, liefern dem Swing Trader viele wertvolle Informationen. Der Kursverlauf innerhalb eines Tages (oder einer anderen Zeiteinheit) entspricht der vertikalen Ausdehnung der Kerze. Sie unterteilt sich in den oberen Docht, den Kerzenkörper und den unteren Schatten.
Der Kerzenkörper, optisch dargestellt als schmales Rechteck, zeigt die Kursspanne zwischen Eröffnungskurs und Schlusskurs. Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs wird der Kerzenkörper grün dargestellt. Liegt der Schlusskurs unter dem Eröffnungskurs, ist der Kerzenkörper rot. Der Docht wird als dünne vertikale Linie über dem Kerzenkörper visualisiert.
Er entspricht dem Kursverlauf zwischen dem Schlusskurs (grüne Kerze) beziehungsweise Eröffnungskurs (rote Kerze) und dem Tageshoch. Die untere vertikale Linie heißt Schatten. Sie zeigt den Kursverlauf zwischen dem Eröffnungskurs (grüne Kerze) beziehungsweise dem Schlusskurs (rote Kerze) und dem Tagestief. Der Trader kann also in der Kerzendarstellung alle relevanten Informationen über den Kursverlauf innerhalb des Tages mit einem Blick erfassen.
Wichtige Candlestick-Signale
Der Swing Trader kann den Kerzenchart nutzen, um nach Signalen zu suchen, die auf das wahrscheinliche Ende eines Up- oder Down-Swings hinweisen. Diese Signale lassen sich dann zur Eröffnung oder zur Beendigung eines Trades nutzen. Das Ende eines Down-Swings wird häufig durch eine als Hammer bezeichnete Kerze signalisiert. Sie ist definiert durch einen langen unteren Schatten, einen kurzen Kerzenkörper und einen entweder fehlenden oder nur sehr kurzen Docht.
Der Hammer zeigt also an, dass sich der Down-Swing im Tagesverlauf zunächst fortgesetzt hat, bevor dann eine gegenläufige Bewegung einsetzte, die bis zum Ende des Tages ganz oder weitgehend durchgehalten wurde. Das Gegenteil vom Hammer ist der Shooting Star. Er tritt am Ende eines Up-Swings auf und ist durch einen langen oberen Docht, einen kurzen Kerzenkörper und einen kurzen oder fehlenden Schatten gekennzeichnet. Hier haben die Bullen zunächst den Up-Swing fortgesetzt, bevor dann die Bären das Ruder übernommen und den Kurs wieder nach unten gedrückt haben.
Indikatoren für das Swing Trading
Volumen
Neben Kerzenformationen wie dem Hammer und dem Shooting Star kann der Trader eine Reihe von technischen Indikatoren zu Hilfe nehmen, um das wahrscheinliche Ende einer Kursbewegung zu erkennen. Als direkte Bestätigung für Kerzenformationen dient das Volumen. Eine Tageskerze ist umso aussagekräftiger, je höher das Handelsvolumen an diesem Tag gewesen ist. Das Volumen wird üblicherweise in Form von vertikalen Balken im unteren Bereich des Charts dargestellt.
Relative Strength Index (RSI)
Ein weiterer wichtiger Indikator ist der Relative Strength Index, meist abgekürzt als RSI. Der RSI setzt einen Mittelwert aus Kursbewegungen über einen bestimmten Zeitraum – üblicherweise 14 Tage – in eine Verhältnis und berechnet daraus Werte zwischen 0 und 100. Ein Wert unter 30 signalisiert einen überverkauften Bereich und ein Wert über 70 einen überkauften Bereich. Im überverkauften Bereich steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Down-Swing an sein Ende kommt. Im überkauften Bereich wird das Ende eines Up-Swings wahrscheinlicher.
Gleitende Durschnitte
Gleitende Durchschnitte gehören ebenfalls zu den beliebten technischen Tools für Swing Trader. Sie werden als Durchschnitt von Tagesschlusskursen gebildet und als durchgängige Linie im Chart dargestellt. Man unterscheidet Einfache Gleitende Durchschnitte oder SMAs (Simple Moving Averages) und Exponentielle Gleitende Durchschnitte oder EMAs (Exponential Moving Averages).
Beim SMA sind die Tagesschlusskurse alle gleich gewichtet. Beim EMA sind die aktuelleren Kurse stärker gewichtet als die älteren Kurse. EMAs sind also in Ihrer Aussagekraft näher am aktuellen Geschehen am Markt. Für das Swing Trading eignen sich EMAs mit 50 Tageskursen oder weniger als Basis. Durchbricht ein EMA den Kursverlauf im Chart von unten gilt das als ein bullisches Signal. Weisen andere Faktoren auf einen bevorstehenden Up-Swing hin, kann der Trader hier eine Long-Position eröffnen.
Kreuzt ein EMA 50 den Kurs von oben nach unten, ist das Signal bärisch und kann auf einen bevorstehenden Down-Swing hindeuten. Hier bietet sich möglicherweise ein Short an. In ähnlicher Weise lassen sich auch mehrere EMAs und SMAs gemeinsam nutzen, zum Beispiel der langsamere EMA 50 und der schnellere EMA 10. Hier dient ein Durchstoßen des schnelleren Durchschnitts durch den langsameren von unten als bullisch und von oben als bärisch.
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