Daytrading Depot – Anbieter, Test, Erklärung und Tipps

Auf der Suche nach einem Daytrading Depot, werden viele feststellen, dass in diesem Zusammenhang weniger von einem Depot, sondern vielmehr von einem Daytrading Broker, Anbieter oder einer Plattform gesprochen wird.
Das hat den Grund, dass ein Depot normalerweise rein Bezug auf Aktien nimmt und zum Aufbau eines Portfolios dient. So wird dies also mit langfristigen Investments in Verbindung gebracht und nicht für die kurzfristige Spekulation verwendet, weswegen der Ausdruck Daytrading Depot nicht unbedingt gebräuchlich, aber auch nicht falsch ist.
Nichtsdestotrotz wollen wir im folgenden Artikel Bezug darauf nehmen und aufzeigen, welche geeigneten Anbieter es gibt, worauf es zu achten gilt und wie sich praktische Erfahrungen gebärden.

Was ist unter einem Daytrading Depot zu verstehen?

Daytrading Depot BeispielZunächst ist es einmal wichtig zu definieren was genau man eigentlich unter einem Daytrading Depot versteht und zu erläutern, worum es in diesem Artikel somit gehen soll.
Das, was sich die meisten Trader auf der Suche nach einem Daytrading Depot vorstellen, ist eine Möglichkeit der kurzfristigen Spekulation auf Börsenkurse, ohne dafür sehr viel Geld zur Verfügung haben zu müssen. Immerhin benötigt dieser Tradingansatz ja normalerweise sehr viel Kapital, damit auch die kleinen Kursbewegungen bzw. Kursschwankungen, die während des Tages auftreten, gehandelt werden können (siehe Artikel Daytrading Startkapital). Dies kann man allerdings umgehen, indem man gehebelte Finanzinstrumente nutzt, da man so nur die Margin (Sicherheitsleistung) hinterlegen muss und ein viel höheres Tradingvolumen zur Verfügung hat. In diesem Bereich werden vor allem CFD Broker genutzt, die gemeinhin als Daytrading Broker bezeichnet werden und somit der Definition eines Daytrading Depots entsprechen sollten.

Arten von Daytrading Depots

Wenn wir bei dieser Definition eines Daytrading Depots bleiben, dann ist es notwendig sich die genannten CFD Broker etwas genauer anzusehen, um zu verstehen, auf welche Weise man dort Daytrading betreiben kann. So ist es nämlich möglich auf den Kurs von so ziemlich allen zu spekulieren, was an einer Börse gehandelt wird. Das ist vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt, aber man kann sowohl Aktien, als auch Rohstoffe, Forex (Devisen/Währungspaare), Indizes, Kryptowährungen, ETFs und Optionen bzw. deren Kurse handeln. Das alles funktioniert unter dem Einsatz von Hebeln in unterschiedlicher Größe; welche Hebel zur Verfügung stehen, ist vom gehandelten Wert abhängig, da diese von der Finanzmarktaufsicht reguliert werden. Siehe Übersicht maximale Hebel für Privatanleger
In so vielen unterschiedlichen Bereichen zu traden ist bei CFDs deswegen möglich, weil rein auf den Börsenkurs spekuliert wird und die Werte selbst nicht erworben oder verkauft werden müssen. So kann man eben auch auf fallende Kurse spekulieren und davon profitieren.

Dahingehend können wir zwischen zwei Arten von CFD Anbietern unterscheiden:

CFD Broker mit reinem Daytrading Depot

Der klassische CFD Broker ist rein auf Daytrading ausgelegt. CFDs sind nämlich von der Kostenstruktur und dem Aufbau nicht für langfristige Anlage geeignet. Der Sinn von Differenzkontrakten war und ist immer die kurzfristige Spekulation auf Börsenkurse, ohne dabei Werte selbst erwerben zu müssen. Dies sollte einen einfachen Zugang zu dieser Art des Tradings ermöglichen; und genau das tut ein CFD Broker zu sehr günstigen Konditionen, weswegen eben auch das Synonym Daytrading Broker gebräuchlich ist.

Online Broker mit CFD Service

Ein herkömmlicher Online Broker ermöglicht den Handel von Aktien oder Fonds und stellt dafür eben ein Depot zur Verfügung in dessen Rahmen man sich ein Portfolio aufbauen kann. Prinzipiell ist dieser auf langfristige Investments ausgelegt. Durch die zunehmende Popularität der CFDs bzw. des Daytradings, haben aber die meisten mittlerweile ihr Angebot um einen CFD Service erweitert.
Die Erfahrung hat allerdings gezeigt, dass die Kosten für das CFD Trading im Vergleich mit einem reinen CFD Broker durchschnittlich etwas höher sind. Wer also weiß, dass er keinen Gebrauch vom herkömmlichen Angebot des Online Brokers machen möchte, sondern nur Interesse an dem Daytrading Depot hat, der ist bei einem reinen CFD Anbieter besser aufgehoben.

Beliebte Daytrading Depots

Im Rahmen der Website haben wir bereits zahlreiche, beliebte Daytrading Depots getestet und dahingehend eine Liste erstellt, die aufzeigt, welche davon besonders empfehlenswert sind:

CFD-Broker Bewertung Abrechnungsmodell Mindesteinzahlung

Zum Anbieter

1. Plus500 20/20 Spread

100€

Plus50082,0% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.
2. GKFX 17/20 Spread 10€ GKFX76,0% CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.
3. FxFlat 15/20 Kommission pro Order (bei Aktien) + Spread 500€ FxFlat77,54% CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.
4. Lynx 14/20 Kommission pro Order + Spread 4.000€ Lynx60,0% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.
5. AVA Trade 11/20 Spread 100€ AVATRADE71% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.
6. FlatEx 9/20 Kommission + Spread 1.000€ FlatEX70,78 % der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.
7. eToro 4/20 Spread 1.000€ eToro68,0% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.

Bestes Daytrading Depot im Test

Plus500 belegt in unserem Test Platz 1, da es eine einfache, intuitive Bedienung aufweist, die Handelskosten (Spreads) bei den meistgehandelten Werten sehr niedrig sind und die Latenz in der Orderausführung (Zeit von Beauftragung einer Order bis zu deren tatsächlichen Ausführung) vergleichsweise gering ist.
Mehr über das momentan beste Daytrading Depot kann man in unserem Testbericht erfahren: Der Testsieger im Detail

Bewertungskriterien des Tests

Für unseren Test ziehen wir unterschiedliche Bewertungskriterien heran. Eine sehr zentrale Rolle spielen vor allem die Handelskosten, welche bei den Daytrading Depots von CFD Brokern normalerweise über Spreads, dem Unterschied zwischen Geld und Briefkurs, abgerechnet werden und die Latenz in der Orderausführung. Sind die Handelskosten nämlich hoch ist es schwieriger, besonders im Daytrading, wo man sehr viele Positionen eröffnet, eine positive Bilanz zu erreichen und wenn die Latenz sehr hoch ist, dann kann das Trading selbst sehr frustrierend sein.
Keine Rolle spielen aber beispielsweise die ausgewiesenen Verlustraten der Broker, weil diese kein Indikator für die Qualität des Daytrading Depots, sondern für jene der Trader ist. Bei Anbietern, wo der Anfängeranteil unter den Tradern höher ist, sind ganz einfach auch die Verlustraten höher.
Mehr über die Bewertungskriterien kann man hier erfahren: Bewertungskriterien

Anbieter ausprobieren mittels Demokonto

So ziemlich alle CFD Broker bieten mittlerweile ein Demokonto an, was es ermöglicht das Daytrading Depot ausführlich zu testen. Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass nicht alle dieser Demo Accounts dann die tatsächlichen Marktbedingungen wiedergeben. So sind eben manche nur für einen Testzeitraum nutzbar, verzichten darauf die Handelskosten zu berücksichtigen oder verwenden historische Kurse (zeitversetzte Börsenkurse oder aus der weiter zurückliegenden Vergangenheit).
Das macht nichts aus, wenn man sich nur die Tradingoberfläche bzw. die Software des Daytradings Depots ansehen will, um herauszufinden, welche Funktionen es gibt und wie man sich damit zurechtfindet.
Sollte man sich aber auf den Handel mit echtem Geld vorbereiten wollen, dann muss das Daytrading Demokonto realistische Bedingungen bieten. Dazu zählen die Berücksichtigung von Handelskosten, die aktuellen Börsenkurse und eine dauerhafte, kostenlose Nutzbarkeit. Mehr dazu findet man aber in unserem Artikel bezüglich Daytrading Demokonto und noch ausführlicher im Artikel Aktien Simulator.

FAQ zum Daytrading Depot

Sind alle Daytrading Depots seriös?

Nein, leider gibt es auch schwarze Schafe unter den Daytrading Plattformen bzw. CFD Broker. Diese kann man anhand einiger Merkmale identifizieren, die für jeden rasch und einfach überprüfbar sind:

Unseriöse CFD Anbieter identifizieren

Zunächst sollte man sich auf der Website des CFD Brokers nach einem Impressum umsehen; dieses ist beispielsweise nach deutschem Recht verpflichtend. Sollte das Impressum nicht auffindbar sein, so sollte dies ein ernstes Alarmsignal sein. Seriöse Daytrading Anbieter haben Interesse daran sich möglichst transparent darzustellen, weswegen das Impressum 1. vorhanden und 2. leicht auffindbar sein sollte.

Hat man das Impressum gefunden sollte man sein Augenmerk auf zwei Dinge legen: Wo befindet sich der Firmensitz und welche ist die zuständige Aufsichtsbehörde?
Der Firmensitz sollte sich innerhalb der europäischen Union befinden und sollte es sich um eine europäische Aufsichtsbehörde handeln. Etwas Vorsicht ist bei Zypern geboten: Während nämlich der südliche Teil zur EU gehört und somit Firmensitz und Aufsichtsbehörde europäisch sind, gilt das nicht für den nördlichen Teil der Insel (Nord-Zypern / Türkische Republik Nordzypern).

Hintergrund ist, dass viele unseriöse CFD Anbieter ihren Sitz auf irgendeiner Insel in der Karibik haben, was Rechtsansprüche unmöglich macht. Zudem unterstehen sie keiner vertrauenswürdigen Finanzbehörde, durch die sie kontrolliert und reguliert werden, was dazu führen kann, dass diese einfach Kurse manipulieren oder die Konten von Tradern sperren, die zu viel Gewinn erzielt haben.
Oft locken diese mit günstigen Konditionen und bieten sogar Boni an, die nach europäischen Recht übrigens verboten sind. Davon sollte man sich aber nicht verleiten lassen und diese einfach ignorieren.

Welche weiteren Kosten fallen bei einem Daytrading Depot an?

Neben den Handelskosten, die normalerweise Spreads darstellen, gibt es auch noch weitere Kosten, die anfallen können, aber nicht müssen. Dies kann zum einen vom CFD Broker abhängen und zum anderen vom Verhalten des Traders selbst:

Übernachtgebühren

Hält man eine Position über Nacht bzw. über die Öffnungszeiten der Börse hinaus geöffnet, so fallen beim CFD Trading Übernachtgebühren an. Diese sind zwar normalerweise nicht sonderlich hoch, allerdings können sich diese auf Dauer summieren und mögliche Gewinne auffressen. Aus diesem Grund sollte man sehr genau wissen auf welchen Zeithorizont man seine Trades auslegen möchte.

Inaktivität

Bei einigen Daytrading Depots kann es vorkommen, dass eine Gebühr für die weitere Bereitstellung des Services verrechnet wird, wenn über einen längeren Zeitraum (etwa 3 Monate) keine Aktivität festgestellt wird. Was genau als Aktivität zählt, also das bloße Einloggen in den Account oder das Eröffnen einer Position, kann von CFD Plattform zu CFD Plattform unterschiedlich sein. Allerdings wird diese Gebühr immer nur von einem bestehenden Guthaben abgezogen. Beträgt der Kontostand also 0€ wird auch keine Gebühr verrechnet; die Gefahr auf einmal nach Jahren eine Rechnung präsentiert zu bekommen besteht also nicht.

Dividenden

Handelt man Aktienkurse, so werden im Rahmen des CFD Tradings auch Dividenden berücksichtig, sofern eine Position zum Ausschüttungszeitpunkt geöffnet ist. Dies kann zu einem zusätzlichen Gewinn, aber auch Verlust führen.
Bedingt durch den Umstand, dass man mittels CFDs auch auf fallende Kurse spekulieren kann, kann die Berücksichtigung der Dividende eben auch einen negativen Effekt haben. Kommt es also zu einer Dividendenausschüttung während man eine Short-Position hält, so wird der Betrag als zusätzliche Kosten verbucht und wirkt sich somit negativ auf die Bilanz aus.

Ein- und Auszahlung

Manche CFD Plattformen verrechnen für die Ein- und/oder Auszahlung von Guthaben eine geringe Gebühr. Dies kann entweder für alle diesbezüglichen Transaktionen gelten oder sich auf bestimmte Möglichkeiten der Ein- und Auszahlung beschränken. So kann man oft sehen, dass für die Einzahlung durch American Express (Kreditkarte) 0,5-1% des Betrags als Gebühr fällig werden. Dies hat damit zu tun, dass die Kosten für den Anbieter bei dieser Zahlungsweise selbst höher sind und er diese auf den Kunden abwälzt.

Kann man vom Daytrading leben?

Die Verlustraten der CFD Broker sprechen schon eine sehr deutliche Sprache. Allerdings gibt es tatsächlich auch solche Trader, die von ihrer Tätigkeit leben können. Diese stellen aber einen verschwindend geringen Anteil der Daytrader dar. In unserem Blogartikel Wie viel kann man als Daytrader verdienen? haben wir eine Studie ausgewertet, die vor Augen führt, wie gering die Erfolgsaussichten tatsächlich sind. Dabei sind die Verlustraten, welche die CFD Broker ausgeben, noch vergleichsweise harmlos, weil diese nur neu registrierte Daytrading Depots des letzten Quartals berücksichtigen und nach dieser Zeit, wie die vorgestellte Studie auch zeigt, noch relativ „viele“ der Trader eine positive Bilanz vorzuweisen haben.
Prinzipiell ist es also schon möglich vom Daytrading seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, allerdings erreichen dieses Ziel nur die wenigsten.

 

Nach oben scrollen