Scalping – die schnellste und aktivste Trading-Strategie

Jeder, der sich mit dem Thema Daytrading beschäftigt, wird früher oder später auf den Begriff „Scalping“ stoßen. Das Wort bedeutet „herausschneiden“ oder eben „skalpieren“ und beschreibt den gemeinten Handelsansatz sehr gut. Er beruht nämlich darauf, dass aus Kursbewegungen kleine und kleinste Teile „herausgeschnitten“ werden und Profit durch eine Vielzahl von Trades generiert wird.
Folglich ist Scalping die schnellste und aktivste aller Trading-Strategien. Das macht ihren besonderen Reiz aus, stellt den Trader aber zugleich vor Herausforderungen.

Unterschiede zwischen Scalping und klassischem Daytrading

Ein typischer Daytrader absolviert pro Tag Trades im einstelligen Bereich, oft nur einen, zwei oder drei. Beim Scalping hingegen liegt die durchschnittliche Anzahl der Trades meist deutlich über 10 und erreicht nicht selten die 100. Man sprich in diesem Fall von Intraday Trading. Daraus ergeben sich einige grundsätzliche Konsequenzen für den Scalper:

1.) Die durchschnittliche Haltedauer pro Trade ist sehr kurz, selten länger als 5 Minuten.
2.) Der durchschnittliche Gewinn und der durchschnittliche Verlust pro Trade sind sehr klein.
3.) Um den Anteil der Transaktionskosten gering zu halten, werden Positionen beim Trade fast immer gehebelt.
4.) Die Scalping-Strategie sollte programmierbar sein. Für manuell in Auftrag gegebene Käufe und Verkäufe fehlt in der Regel die Zeit.

Scalping mit FOREX oder CFDs

Ein weiterer Unterschied zum Daytrading ist die Wahl der Handelsinstrumente. Während sich praktisch alle Instrumente daytraden lassen, wird Scalping in der Regel mit FOREX, also Währungspaaren oder mit passenden Derivaten wie FOREX-CFDs durchgeführt. Der Währungshandel ist durch seine enorme Liquidität und durch extrem geringe Spreads gekennzeichnet. Als Spread bezeichnet man die Differenz zwischen dem Einkaufskurs und dem Verkaufskurs.

Angesichts der für den einzelnen Trade geringen Gewinne sind niedrige Spreads eine absolute Grundvoraussetzung für erfolgreiches Scalping. Innerhalb des Währungshandels gibt es noch einmal Unterschiede hinsichtlich der Liquidität zwischen den sogenannten Majors, also den großen und wichtigen Währungspaaren und den anderen. Das liquideste Währungspaar ist EUR/USD (Euro/US Dollar). Des Weiteren kommen zum Beispiel die Majors USD/JPY (US Dollar/Japanischer Yen) und GBP/USD (Britisches Pfund/US-Dollar) für den Scalper in Frage.

Etwas detaillierter gehen wir auf jene Werte, welche sich zum Scalping eignen, in unserem Blogartikel Scalping in der Praxis – Welche Werte eignen sich für diesen Tradingansatz? ein.

Die technische Analyse beim Scalping

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die für Daytrader, Swingtrader und langfristige Investoren interessant sind, für Scalper aber nur eine geringe oder gar keine Rolle spielen. Dazu gehören viele Bereiche der Fundamentalanalyse, die sich mit der Auswertung von allgemeinen Wirtschaftsdaten und Kennzahlen für Unternehmen beschäftigt.

Eine Ausnahme stellen allerdings News zu Makrodaten selbst dar, die unmittelbare Kursausschläge nach sich ziehen. Zu solchen Makrodaten gehören zum Beispiel Ergebnisse von Fed-Sitzungen und die Bekanntgabe von Arbeitsmarktdaten, insbesondere in den USA. Für Anfänger empfiehlt es sich deshalb, bei der angekündigten Bekanntgabe wichtiger Daten zu pausieren. Fortgeschrittene können solche News dann ganz gezielt in ihr Trading einbauen.

Ebenfalls weniger wichtig sind für den Scalper viele Elemente der klassischen Chartanalyse, bei denen es darum geht, mehr oder weniger andauernde Trends zu erkennen. Zu den meistgenutzten Hilfsmitteln für die technische Analyse beim Scalping gehören gleitende Durchschnitte und der Stochastik Indikator. Diese beiden Analyseinstrumente sind für eine einfache Scalping-Strategie gemeinsam mit dem Kurschart bereits ausreichend.

Longs und Shorts beim Scalping

Wie auch beim klassischen Daytrading können Scalper Long- und Short-Positionen eingehen. Bei der Long-Position führt ein steigender Kurs zum Gewinn und ein fallender Kurs zum Verlust. Beim Short verhält es sich umgekehrt. Das Eröffnen einer Short-Position ist beim Scalping mit FOREX weniger risikoreich als zum Beispiel das Shorten von Aktien.

Bei Aktien ist es durchaus möglich, dass unternehmensspezifische Nachrichten zu sehr deutlichen Kursanstiegen in kurzer Zeit führen. Diese Kursausschläge können in Einzelfällen auch mehr als 100 Prozent betragen, sodass das prinzipielle Risiko nicht auf das eingesetzte Kapital begrenzt ist.

Beim Scalping mit FOREX gibt es solche extremen Kursänderungen nicht: einerseits wegen der Kürze der Haltedauer und andererseits, weil die Märkte dafür zu groß sind und zu vielen verschiedenen Einflussfaktoren unterliegen. Es kommt hier auch nicht zu massiven Gaps, also Kurssprüngen ohne Umsätze.

Diese Gaps lassen dem Trader keine Chance, zu akzeptablen Preisen aus einer Position auszusteigen, selbst wenn die entsprechende Order am Markt platziert wird. Im Forex-Handel ist ein Ausstieg praktisch immer zumindest in relativer Nähe des aktuellen Kurses möglich.

Risikomanagement beim Scalping

Da Scalping nicht darauf angelegt ist, einzelne große Gewinne einzufahren, ist im Gegenzug die strikte Begrenzung des Verlustrisikos noch entscheidender, als bei Trading-Strategien mit längeren Zeithorizonten. Ein einzelner weit in den Verlust gelaufener Trade kann nicht nur die Erfolge eines Tages, einer Woche und sogar eines Monats zunichtemachen. Bei einer extrem gehebelten Position droht nicht selten der Totalverlust.

Eine oft genutzte Regel besagt, dass der Trader nie mehr als 1 Prozent des Kapitals in einem einzelnen Trade riskieren soll. Das technische Mittel, um diese Risikobegrenzung einzuhalten, ist das Setzen von Stop Loss Orders und Stop By Orders. Sie führen zu einem automatischen Glattstellen einer Order, wenn ein vorher definierter Kurs unterschritten (Longs) oder überschritten (Shorts) wird.

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