Daytrading Erfahrungen – 4 Dinge, die wir gerne vorher gewusst hätten

Im Folgenden möchten wir unsere Daytrading Erfahrungen teilen und auf 4 Dinge Bezug nehmen, die wir gerne von Anfang an gewusst hätten, denn viele, die mit dem Daytrading starten, haben eine falsche Vorstellung davon, worauf sie sich eigentlich einlassen. Das mag unter anderem damit zu tun haben, dass sie Daytrading mit dem Traum vom schnellen Geld verbinden, was gerne durch Anzeigen bei YouTube, Instagram oder durch selbsternannte Profis und deren „Daytrading-Lifestyle“ befeuert wird. So wenden sich auch vorzüglich junge Erwachsene, und da vermehrt Männer, dieser Art des Tradings zu.
Was unseren Erfahrungen nach für genau diese besonders wichtig zu wissen ist, möchten wir euch hier aufzeigen, denn Daytrading ist leider deutlich komplexer als günstig kaufen und teuer verkaufen!

1. Als Anfänger muss man sich auf die Chartanalyse konzentrieren

Daytrading ChartUnserer Erfahrung nach ist das aller, aller, aller Wichtigste für Anfänger im Daytrading sich mit der Chartanalyse auseinanderzusetzen. Damit gemeint ist zu verstehen, wie man die Charts liest und vor allem wie man die Preisbewegungen im Candlestick Chart deuten kann. Für einen Anfänger gibt es hier eine enorme Lernkurve und man ist sicherlich zu Anfangs überfordert, besonders wenn man ins Daytrading mit einer ganz anderen Vorstellung, nämlich der vom einfachen und schnellen Geld, eingestiegen ist. Durch die Chartanalyse wird es aber erst möglich abzuschätzen, auf welchem Markt sich eine Möglichkeit für einen vielversprechenden Trade ergeben kann. Das ist die Grundlage, auf welcher man alles aufbaut. Ist diese Grundlage auf Sand gebaut, dann wird man im Daytrading keinen Erfolg haben. Deswegen sollten Anfänger ihre ganze Aufmerksamkeit darauf legen und am besten in einem Daytrading Demokonto ihr angeeignetes Wissen üben, üben und nochmals üben!

2. Bei Daytrading hat man KEINE 50:50 Chance

Vielen Anfänger steigen ins Daytrading bzw. den Handel mit gehebelten Finanzinstrumenten, wie CFDs (eine Erklärung zur Differenzierung bezüglich Daytrading, findet ihr in diesem Artikel), mit der Vorstellung ein, dass man ohnedies eine 50:50 Chance hat und nur etwas Glück und Geduld braucht, bis einem DER Trade schlechthin gelingt; immerhin kann sich der Kurs ja nur für oder gegen den Trader entwickeln. Die Realität ist aber eine gänzlich andere, denn die Chancen stehen prinzipiell gegen den Trader:
Zunächst einmal muss man bedenken, dass auch der Daytrading Broker Kosten verursacht, meistens in der Form von Spreads (nebst Übernachtgebühren, Inaktivitätskosten etc.), die durch Gewinn wettgemacht werden müssen. Damit ist schon einmal KEINE 50:50 Chance mehr gegeben, sondern in etwa 48:52 gegen den Trader, was dem Setzen auf eine Farbe bei Roulette gleichkommt.
Bei gehebelten Finanzinstrumenten kommt allerdings hinzu, dass man mit einem Vielfachen des eingesetzten Betrags arbeitet. Die Krux an der Sache ist, dass sich kurze Kursausschläge, die nur einen Augenblick andauern, zwar negativ, nämlich als Verlust, auswirken können, niemals aber als Gewinn realisierbar sind. Was bedeutet das genau?
Dadurch, dass für Privatanleger die Nachschusspflicht bei CFDs verboten wurde (was grundsätzlich ein positiver Schritt der Aufsichtsbehörden war), wird bei Überschreiten der Margin, also der eingebrachten Sicherheitsleistung, eine Position immer unverzüglich geschlossen, auch wenn das durch einen Kurssprung vielleicht nur ganz kurz der Fall ist.
Hat man allerdings einen Gewinn-Stopp gesetzt und löst dieser aufgrund eines kurzen, positiven Kurssprungs aus, kann man diesen aber aufgrund der Latenz bei der Orderausführung nicht als Gewinn realisieren. Dieser Umstand verschiebt die Wahrscheinlichkeit auf Gewinn weiter zu Ungunsten des Traders.
Auf Glück kann man sich also beim Daytrading in keinem Fall verlassen; das zeigt auch eine 2019 veröffentlichte Studie, die wir in unserem Blogartikel Wie viel kann man als Daytrader verdienen genauer betrachten.

3. Es gibt keine 100%ige Strategie

Beim Daytrading geht es nicht darum, jeden Trade mit einem Gewinn zu beenden, denn entgegen den Versprechungen von Instagram-Profis oder selbsternannten Gurus mit ihren „Geheim-Strategien“, die man oft in Form eines E-Books oder Kurses kaufen kann, ist das schlicht ein Ding der Unmöglichkeit. Das Ziel ist ein viel Bescheideneres, nämlich mehr Trades mit einem Gewinn zu beenden als mit einem Verlust.
Es gibt auch keine 100% verlässlichen Indikatoren mit deren Hilfe man einen erfolgreichen Trade mit Sicherheit voraussagen kann.
Das einzige Geheimnis, wenn man so will, ist, sich selbst als Trader kennenzulernen. Das bedeutet einschätzen zu können wie viel Geduld man aufbringt, wie lange man bereit ist auf die Entwicklung eines Trades zu warten und wie nüchtern man Gewinn und Verlust gegenüberstehen kann. Damit kann man besser einschätzen, ob man tatsächlich bereit ist einen Trade in Angriff zu nehmen oder nicht. Als Grundlage dafür dienen natürlich Kenntnisse in der Chartanalyse und die Deutung von regionalen oder weltweiten Entwicklungen.
Für das Problem Daytrading gibt es, unseren Erfahrungen nach, keine einheitliche Lösung, sondern lediglich Näherungswerte, die aber jeder für sich selbst individuell finden muss!

4. Trading-Signale von anderen sind Bullshit

Entgegen den Behauptungen auf YouTube, Instagram, Facebook etc. sind Trading-Signale keine Gelddruckmaschine und man sollte darauf verzichten. Überhaupt sollte man nicht auf das hören bzw. Kauf und Verkauf nicht von dem abhängig machen, was andere sagen. Natürlich kann man dies als Anhaltspunkt verwenden, um potenzielle Chancen zu analysieren, aber solchen Empfehlungen einfach zu folgen, wird niemals positiv enden. Neben Trading-Signalen oder Alerts in Chat-Gruppen sind damit auch „Experten“-Artikel oder Videos gemeint, wie „5 Aktien, in die man genau jetzt investieren sollte“ etc.!
Sich Anregungen zu holen ist in jedem Fall in Ordnung, aber Empfehlungen blind Folge zu leisten ist es nicht! Man muss für sich selbst verstehen warum und weswegen es Sinn machen könnte einen Trade in Erwägung zu ziehen. Wenn man selbst keine Grundlage für eine Entscheidung aufzuwarten hat, als die Erklärungen eines anderen, dann sollte man sein Geld auch nicht riskieren!

Zusammenfassung der wichtigsten Daytrading Erfahrungen

Unsere „Daytrading Erfahrungen – 4 Dinge, die wir gerne vorher gewusst hätten“ in ein paar kurzen Worten zusammengefasst:
Man sollte sich als Anfänger bewusst sein, dass man sich auf Glück beim Daytrading nicht verlassen kann, da die Chancen weit gegen einen stehen. Somit soll man sich voll und ganz der Chartanalyse zuwenden und das angeeignete Wissen am besten in einem Demokonto üben. Keine Beachtung sollte man dabei Trading-Signalen oder den Kaufempfehlungen anderer schenken und falls doch, diese auf Grundlage des eigenen Wissens genau überprüfen.
Bei seinen Bestrebungen sollte man sich aber immer bewusst sein, dass man nie eine 100%ige Erfolgsquote erreichen wird; auch nicht annähernd. Ebenso werden andere nicht einmal in die Nähe eines solchen Werts kommen, weswegen man derlei Versprechungen keinen Glauben schenken darf!

Weiter mit der Artikelserie „Daytrading lernen für Anfänger“, geht es in Swing Trading – Ausführliche Erklärung für Anfänger wo wir diese Trading-Strategie genauer beleuchten.
Oder, wenn ihr zuvor erste Grundlagen zum Daytrading kennenlernen möchtet: Daytrading lernen – Für Anfänger verständlich erklärt

Wer einen guten Anbieter für Daytrading sucht, der findet diesen in unserem Test: Daytrading Broker

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